Seit Jahrhunderten wird die Kletzenbirne auf Streuobstwiesen kultiviert. Man kennt sie als Dörrbirne unter dem Namen „Kletzen“, „Clôze“ oder auch „Kloatschen“. Das Gailtal, die karnische Region im italienischen Friaul sowie das Soča-Tal im angrenzenden Slowenien sind die Kernzonen dieser Birne, die auch ein grenzüberschreitendes „Slow Food Presidio“ ist. Früher fixer Bestandteil der Streuobstwiesen im Alpen-Adria-Dreiländereck, steht sie nun im Fokus des Projekts zur Erhaltung von kulinarischer Identität, Handwerk und Sortenvielfalt dieser Region. Kulinarisch punktet das süß-herbe Obst vor allem als Fülle für die Kletzennudeln im Gailtag, für die süßen „Cjarsons“ im Friaul und den slowenischen „Bovški krafi“, eine Spezialität des Soča-Tals.

Auf der Reise zum Geschmack der Kletzenbirne kann man im Gasthof Grünwald in St. Daniel bei Ingeborg und Gudrun Daberer die Kletzennudeln verkosten. An ausgewählten Tagen findet ein kleiner „Nudel-Workshop“ statt. Hier erlernt man das „Krendeln“, eine spezielle Technik, um den typisch ornamentartigen Teigrand zu formen. Der Gasthof ist eine wahre Pilgerstätte für Kärntner Nudel-Liebhaber.

Wer noch mehr über die alten Birnensorte erfahren möchte, der ist auf dem fast 100 Jahre alten Hof von Leopold Feichtinger in Kraß bei Hermagor genau richtig. Der Biologe ist der »Meister« der Kletzenbirne als Slow Food Presidio.