Ohne die besonderen Kräuter und Wildpflanzen wäre die Küche der Alpen-Adria-Region nicht das, was sie ist. Ein würziges Beispiel dafür ist der Knoblauch aus dem Val Resia. In diesem schönen Gebirgstal, buchstäblich eingezwickt zwischen Österreich und Slowenien, aber auf italienischer Seite, feiert jedes Jahr der „Rozajanski strok“ oder Résianer Knoblauch fröhliche Urstände. Süß und mild, dabei besonders intensiv im Geschmack ist dieser kleinknollige, rot-lila Knoblauch, den die Bergbauern des isolierten Tals Jahrhunderte nur für den Eigenbau zogen, ein neuer Genuss-Star. Der feine Alpen-Knoblauch hat das bis dahin fast unbekannte Val Resia in ganz Italien bekannt gemacht und der örtlichen Wirtschaft einen Impuls gegeben. Gegessen werden nicht nur die Knollen, die im Juli in der letzten abnehmenden Mondphase geerntet, zu Zöpfen geflochten oder in schöne Gläser eingelegt werden. Auch die jungen Blatttriebe sind im Frühling ein Genuss.

Erwerben kann man eingelegten „strok“ und andere kulinarische Mitbringsel wie getrocknete Wildkräuter unter anderem im Shop des Museo dell’Arrotino. Dieser Ort ist Zeugnis der einzigartigen Résianer Kultur der Scherenschleiferei und auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Museum befindet sich in Stolvizza, einem malerischen Dorf am Fuße des Monte Sart. Hier lernt man die Werkzeuge und Lebensweise der Scherenschleifer kennen, die einst oft nur mit dem Fahrrad bis in die entlegensten Gegenden Ost- und Südeuropas gelangten, um Messer, Scheren und andere Metallgegenstände zu schärfen. Noch vor wenigen Generationen haben 90 Prozent der Bewohner ihr tägliches Brot mit dem Handwerk der Scherenschleiferei verdient.